Die Besiedlungsgeschichte der Arktis bietet immer noch viel Unbekanntes. Mit Hilfe von neuen Methoden und moderner Technik versuchen Wissenschaftler, dem Ursprung arktischer Völker auf die Spur zu kommen. Dabei hilft aber auch immer noch der Zufall, wie am Beispiel Alaska. In der Nähe des nördlichsten Ortes in Alaska wurden beim Umsiedeln von uralten Gräbern anhand von DNA-Proben festgestellt, dass dort der Ursprung der Thule, den Vorläufern der heutigen Inuit, liegt.
In der Arktis leben nicht nur die grossen Arten wie Eisbär, Walross oder Rentier. Viele der arktischen Bewohner sind klein und schwer zu entdecken. Dies gilt besonders für Arten, die an besonders schwer zugänglichen Lebensräumen vorkommen. Wegen des Klimawandels werden solche Habitate aber immer stärker exponiert. Dazu zählen vor allem Böden vor und unter Gletschern. Eine Forschergruppe aus Japan und Kanada hat nun zwei neue Pilzarten in Bodenproben von der Frontseite des Walker-Gletschers auf Ellesmere Island identifiziert. Dies zeigt, dass Leben auch unter enorm schwierigen Bedingungen gedeihen kann.
Die Nordostpassage, die berüchtigte Wasserstrasse entlang der russischen Nordküste, gehört ganz offiziell zu Russland. Doch wer die Kontrolle über die Schifffahrt innerhalb der Passage kontrolliert, war bisher nicht ganz geklärt. Am 28. Dezember 2018 hat nun Russlands Präsident Vladimir Putin die Kompetenzen geklärt und die Leitung der staatlichen Rosatom offiziell übertragen. Diese ist nun für die gesamte arktische Infrastruktur entlang Russlands nordischer Lebenslinie vreantwortlich.
Gedenken Sie, in den nächsten 30 Jahren ein Häuschen im hohen Norden zu erwerben, sollten Sie nochmals genau darüber nachdenken. Denn Wissenschaftler der Universität von Alaska in Fairbanks haben errechnet, dass über siebzig Prozent der arktischen Infrastruktur bis in 30 Jahren durch den abtauenden Permafrostboden von Zerstörung gefährdet ist.
Die Grönlandsee, zwischen Grönland und Spitzbergen gelegen, ist eigentlich Teil des arktischen Ozeans. Im Winter ist sie grösstenteils von Meereis bedeckt und scheint eine weisse, lebensfeindliche Wüste. Doch einmal mehr trügt der Schein, denn unter der Wasseroberfläche gedeihen mikroskopische Algen n Hülle und Fülle. Eine internationale Forschungsgruppe hat nun herausgefunden, dass diese Algen die ozeanischen Ökosysteme mit Energie beliefern, und zwar in Etappen.
Wer als Tourist in den arktischen Regionen unterwegs ist, möchte entweder sich oder den Lieben zuhause ein möglichst originales (und originelles) Souvenir mitbringen. Doch neben den rechtlichen Überlegungen, ob man das aus Tierprodukten hergestellte Mitbringsel überhaupt einführen darf, spielt auch der Ursprung des Produktes eine wichtige Rolle. Also, ist das Tier legal oder illegal gejagt und erlegt worden. Die AECO, der Verband der arktischen Expeditionsfahrtengesellschaften, hat nun einen wichtigen Schritt unternommen und die Reise- und Tourismuserklärung gegen illegalen Wildtierhandel unterzeichnet.
Forschenden des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ist es erstmals gelungen, die historische Entwicklung nordsibirischer Lärchenwälder in den zurückliegenden 9000 Jahren zu rekonstruieren. So konnten sie bestimmen, welche Faktoren die Verbreitungsgrenzen verschiedener Lärchenarten und damit auch die Kohlendioxid-Aufnahmekapazität der Wälder ausmachen - eine Frage mit unmittelbarer Relevanz für mögliche zukünftige Verschiebungen der Verbreitungsgebiete der Lärchen. Demnach entscheidet nicht die Lufttemperatur allein darüber, welche der drei sibirischen Lärchenarten in einer Region dominiert. Ausschlaggebender ist der biologische Wettbewerb zwischen den Arten, sowie die Frage, welche Art diese Fläche historisch als erste besiedelt hat. Die neue Studie erscheint heute im Fachmagazin „Scientific Reports“.
Das arktische Meereis ist aufgrund des Klimawandels auf dem Rückzug. Jedes Jahr ist die Ausdehnung am Ende des Sommers kleiner als im 30-Jahres-Durchschnitt. Die neuesten Forschungsergebnisse der NASA zeigen nun, dass die Geschwindigkeit des Meereiswachstums im Winter höher ist, als bisher angenommen. Dadurch ist auch die Rate, mit der das Meereis im Sommer abnimmt, langsamer. Doch Grund für Entwarnung, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht so schlimm werden würden, gibt es trotzdem nicht
Die Nordwestpassage im hohen Norden Kanadas ist ein unglaublich spannendes Gebiet, nicht nur historisch gesehen. Auf der einen Seite zeigt sich hier die Vielfalt der Arktis in einer eindrucksvollen Weise; andererseits leben hier seit Jahrtausenden Menschen mit und von der Natur. Und um dies weiterhin gewährleisten zu können, haben sich nun die kanadische Regierung und Vertreter der Verwaltung von Nunavut auf die Eckpfeiler eines neuen, grossen Meeresschutzgebietes im Bereich des Lancaster Sounds geeinigt.
Unter dem grönländischen Eispanzer liegen noch unzählige Geheimnisse verborgen. Nur langsam und dank neuen genaueren Technologien können diese Geheimnisse entdeckt werden. Nun hat ein internationales Forscherteam einen 31 Kilometer breiten Meteoriten-Einschlagkrater entdeckt, der im nördlichen Grönland unter dem Eisschild verborgen ist. Dies ist der erste Fund eines Kraters unter einem der kontinentalen Eisschilde auf der Erde. Weitere Untersuchungen soll weitere Resultate liefern.
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