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Gesundheit

Eine Expeditionskreuzfahrt in die Polargebiete gehört zu den einzigartigsten Reiseerfahrungen, die man je machen kann. Die abgelegene Lage bringt eine Reihe besonderer Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen mit sich. Es ist zwingend, dass Sie gesund und einigermassen fit sind, um die Reise in vollen Zügen geniessen zu können. Bedenken Sie in erster Linie vor allem auch die üblichen Probleme, die eine Reise mit sich bringen kann, wie eine Umstellung der Ernährung, Jetlag, Sonnenbrand oder Seekrankheit.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wie ist das Covid-Protokoll an Bord und was muss ich für die Einschiffung mitbringen?

Nachdem die WHO den globalen Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben hat, haben die meisten Reedereien ihre Gesundheitsprotokolle angepasst und nicht gegen Covid-geimpfte Passagiere sind gerne wieder an Bord willkommen. Es gelten aber immer die jeweiligen Landesvorschriften, d.h. wenn die Ziel- oder Transitländer wieder einen Impfnachweis für die Einreise verlangen, dann gilt das nationale Recht und die Passagiere sind verpflichtet, diesen Nachweis zu erbringen. Aus diesem Grund bleibt die Impfung weiterhin empfohlen. Derzeit gibt es auf den meisten unserer Reisen keine besonderen Vorschriften mehr, aber die Anforderungen können sich jederzeit ändern, sollte sich die Situation wieder verändern.

Sind andere Impfungen nötig?

Im Moment sind keine weiteren speziellen Impfungen für die Länder nötig, die Sie auf Ihrer Expeditionsreise besuchen. Wenn Sie allerdings Ihre Antarktisreise mit dem Besuch anderer Länder in Südamerika kombinieren, oder kürzlich in Gelbfieber-Endemiegebieten z.B. in Afrika waren, könnte eventuell eine Gelbfieberimpfung notwendig sein. Ausserdem sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen, um sicher zu stellen, dass Standardimpfungen, wie z.B. gegen Tetanus, Hepatitis und ggf. auch Grippe, aufgefrischt sind.

Muss ich für eine Expeditionsschiffsreise in die Polargebiete fit sein?

Für die Teilnahme an einer Expeditionskreuzfahrt in die Polargebiete muss Ihr allgemeiner Gesundheitszustand gut sein und eine grundlegende Fitness sollte vorhanden sein, um die Polargebiete intensiv erleben zu können. Um an den Exkursionen teilzunehmen zu können, müssen Sie in der Lage sein, die steile Gangway/Treppe vom Schiff zum Wasserpegel herauf- und runtergehen zu können, um in die Zodiac-Boote einzusteigen. Die Aus- und Einbootstellen am Land können auch mal rutschig und steinig sein, es kann zudem wellig sein und der erste Schritt ist noch im Wasser. Die Crew wird Ihnen soweit möglich beim Ein- und Ausstieg aus dem Boot helfen.

Bei Wanderungen in der Arktis werden üblicherweise verschiedenen Gruppen gemäss Anspruch der Teilnehmer (von gemütlich bis sportlich) eingeteilt. Vor Ort gibt es keine Wege sondern stattdessen Tundra, Sand/Kies, loses Geröll und (teilweise) Schnee. Es gibt regelmässig kurze Pausen, auch um die Aussicht zu geniessen und Fotos zu machen. Selbstverständlich steht es Ihnen auch frei, auch an Bord zu bleiben um sich auszuruhen. Eine Expeditionsreise in die Arktis oder Antarktis bleibt immer ein gewisses Abenteuer.

Reiseteilnehmende, die nicht in der Lage sind, in zerklüftetem Gelände trittsicher bergauf und bergab zu wandern, können aus Sicherheitsgründen und mit Rücksicht auf die Zufriedenheit Anderer von den gewissen Exkursionen ausgeschlossen werden. Reiseeilnehmende, die aufgrund von Schmerzen oder sonstigen Einschränkungen, nicht in der Lage sind die Gangway hinunterzusteigen und/oder in ein Zodiac-Boot bei Wellengang sicher aus- und einzusteigen können auch ganz von Landgängen ausgeschlossen werden.

Für die meisten Polarreisen muss ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt werden, der über Ihren gesundheitlichen Zustand informieren soll. In Einzelfällen kann es notwendig sein, das Formular vom Hausarzt unterschreiben zu lassen. Der Fragebogen wird vom Bordarzt bzw. dem Arzt der Reederei sorgfältig geprüft. Die Reederei behält sich das Recht vor, Passagiere mit sicherheitsrelevanten gesundheitlichen Bedenken von der Reise auszuschliessen, um die Sicherheit aller an Bord zu gewährleisten. Da Sie in ein abgelegenes Gebiet mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Behandlung medizinischer Probleme fahren, ist dies für den Erfolg Ihrer Expeditionsreise von grosser Bedeutung.

Ist ein Arzt an Bord?

Wir befinden uns weit ab von medizinischen Versorgungsstationen. Ein Arzt sowie eine medizinische Grundausstattung stehen an Bord zur Verfügung (Ausnahme: Segelschiffe). Regelmässige Behandlungen, z.B. bei chronischen Leiden, sind jedoch nicht möglich. Bedenken Sie auch, dass Sie in der Regel während der Reise keinen Zugang zu einer grossen Klinik an Land haben. Ihre Gesundheit spielt also eine wichtige Rolle.

Was auf einem Expeditionsschiff in der Regel nicht vorhanden ist
• Röntgenstation
• Bluttransfusion
• Zahnarzt
• Chirurgie
• Anästhesie

Soll ich eine Reiseapotheke mitnehmen?

Wenn Sie regelmässig bestimmte Medikamente einnehmen müssen, packen Sie diese in ausreichender Menge ein und nehmen Sie einen Brief ihres Hausarztes mit, der diese Gesundheitsprobleme beschreibt, damit der Arzt an Bord des Schiffes im Notfall schnell richtig reagieren kann. Am besten packen Sie wichtige Medikamente doppelt in verschiedene Handgepäckstücke. Lebenswichtige Medikamente gehören auch auf jeden Landgang, verpackt in einem Beutel.

Bitte bringen Sie auch eine Grundausstattung an sonstigen persönlichen Medikamenten mit (Schmerzmittel, Erkältung, Schnupfen, Halsweh, Husten, Durchfall, Übelkeit/Seekrankheit etc.), da an Bord zwar Medikamente mitgeführt werden, aber nicht in grossen Mengen vorhanden sind.

Kann ich seekrank werden und was kann ich dagegen tun?

Rechnen Sie immer mit rauer See. Grundsätzlich ist das Risiko rauer See auf Antarktis-Reisen meist höher als auf Arktis-Reisen. Dies liegt am stürmischen Südpolarmeer, das die Antarktis umgibt.

Sollten Sie anfällig für Seekrankheit sein, sprechen Sie vor der Reise mit Ihrem Arzt über eine mögliche medikamentöse Behandlung und deren Nebenwirkungen. Um die Seekrankheit zu lindern, vermeiden Sie Alkohol, Kaffee, Zigaretten und enge Räume. Sie werden sich auch besser fühlen, wenn Sie eine Kleinigkeit, wie Crackers oder Toast, gegessen haben und wenn Sie an Deck frische Luft schnappen und den Horizont anschauen. Wenn Sie einmal seekrank sind, werden Tabletten nur noch von geringem Nutzen sein. Der Schiffsarzt hat auch diverse stärkere Medikamente gegen Seekrankheit an Bord.

Am besten beginnen Sie mit der Einnahme der Tabletten am Abend vor der Schiffsreise (lesen Sie die Packungsbeilage). Nach ein paar Tagen hat sich der Gleichgewichtssinn meist an die Bewegung des Schiffes gewöhnt und weitere Tabletten sind nur noch bei hohem Seegang nötig.

Ingwer ist ein natürliches Heilmittel gegen Seekrankheit und kann in verschiedenen Formen eingenommen werden. Viele Segler schwören zudem auf Akupressur-Armbänder (Sea-Band) zur Vorbeugung von Seekrankheit. Dabei wird durch die Armbänder stets ein gewisser Druck auf die entsprechenden Akkupressurpunkte am Handgelenk ausgeübt. Sea-Band ist garantiert nebenwirkungsfrei

Ich möchte einen Polarsprung machen. Ist dies ungefährlich?

Eine beliebte Aktivität für (einige) Passagiere ist der sogenannte Polar Plunge, was gelegentlich unterwegs angeboten wird, wenn es die örtlichen Bedingungen erlauben. Eisbädern werden viele positive Wirkungen zugeschrieben, wie die Stärkung des Immunsystems. Natürlich stimmt dies vor allem wenn man das Eisbaden regelmässig praktiziert. Das Eintauchen ins Eiswasser bedeutet für den Körper grossen Stress und ist nicht ganz ohne Risiko. Ein gesunder Kreislauf ist Voraussetzung für alle, die den Kältekick erleben möchten. Wer Bluthochdruck, Herz- oder Gefässerkrankungen oder Diabetes hat, sollte auf einen Polar Plunge verzichten. Falls Sie einen Polarsprung machen möchten und unsicher sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob diese Aktivität für Sie geeignet ist. Auf den Reisen zum Nordpol muss zwingend vor Abreise ein Arztzeugnis eingeholt werden, das Ihre Eignung zum Polar Plunge bescheinigt. Aus Sicherheitsgründen wird das Bad im kalten Wasser häufig von einem geeigneten Strand aus gemacht und es wird nicht direkt vom Schiff oder Zodiac-Boot aus gesprungen. Sollte ein Sprung vom Schiff aus gemacht werden, dann sind die waghalsigen Eisschwimmer an einer Sicherheitsleine festgebunden. Das Eisbad findet immer unter der direkten Aufsicht der Guides und des Bordarztes statt, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Sind die Schiffe barrierefrei?

Nein. Die Schiffe sind nicht für Menschen mit einer körperlichen Behinderung ausgelegt. Die Türen sind schmal und die Aussentüren haben hohe Schwellen. Auf Deck kann es zudem sehr rutschig sein.

Soll ich eine Reiseversicherung abschliessen?

Ja. Für eine Reise in die Polargebiete ist der Abschluss einer Reiseversicherung und Auslandkrankenversicherung obligatorisch. Die Versicherung deckt im Notfall die Kosten einer medizinischen Behandlung und auch eines Rücktransports ab. Ohne diese Versicherung verweigern die Reedereien Ihnen die Beförderung, denn eine Notfallevakuierung von einer Antarktis-Kreuzfahrtexpedition kann schnell Hunderttausende von Dollars kosten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese Versicherung in Anspruch nehmen, ist zum Glück zwar sehr gering, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ferner übernimmt eine gute Reiseversicherung auch die Stornokosten, falls Sie kurz vor der Reise aus medizinischen Gründen absagen müssten.